„Boden ist eines der kostbarsten Güter der Menschheit. Er ermöglicht es Pflanzen, Tieren und Menschen, auf der Erdoberfläche zu leben“, so lautet die Einschätzung in der Europäischen Bodencharta von 1972.
http://hypersoil.uni-muenster.de/0/02/01.htm
Überall auf der Erde erfüllen Böden zahlreiche Funktionen. Im Sinne des Bundesbodenschutzgesetzes (BBodSchG) erfüllen Böden natürliche Funktionen, Funktionen als Archiv und Nutzungsfunktionen. dieser vielfältigen Aufgaben und der Wechselwirkungen und Wirkungsbeziehungen zu nahezu allen anderen Schutzgütern nehmen Böden eine zentrale Rolle im Naturhaushalt ein. Damit kommt dem Schutzgut Boden auch Schlüsselrolle im Umwelt- bzw. Ressourcenschutz zu. Boden ist so kostbar, denn
- Boden bildet die Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen – neben Wasser und Luft;
- Boden dient vielen Tieren als Lebensraum, zur Nahrungssuche und als Brutplatz;
- Boden beeinflusst das Klimageschehen, er spielt eine entscheidende Rolle im globalen Kohlendioxid-Haushalt. Kohlendioxid (CO2) ist in gelöstem Zustand eines der wichtigsten Treibhausgase, d.h. Boden verhindert, dass sich die Erde immer schneller aufheizt.
- Boden liefert Rohstoffe/Werkstoffe und Energie;
- Böden sind die wichtigsten Genressourcen der Erde;
- Boden hält das Grundwasser sauber, er wirkt als Filter und Puffer für Schadstoffe im einsickernden Wasser;
- Boden speichert das Niederschlagswasser und verringert so die Gefahr von Überschwemmungen;
- Boden archiviert vielfache Informationen über frühere Lebensweisen (Archäologie) aber auch über das Natur- und das Klimageschehen (Paläontologie);
- Boden ermöglicht den Anbau von Nahrungsmitteln;
- Boden ist Standort für Siedlungen und Erholung;
- Boden ist Standort für all unsere wirtschaftlichen Aktivitäten, auch für Ver- und Entsorgungseinrichtungen.
Doch Böden sind vielfältigen Belastungen ausgesetzt. Natürliche Faktoren wie Regen, Sonne und Wind machen Boden zu einem vorübergehenden Produkt eines immerwährenden Entwicklungsprozesses. Und dann ist da auch noch der Faktor Mensch, der seit über 10.000 Jahren durch seine Aktivitäten auf den Boden einwirkt. Erst der Mensch überprägt diesen natürlichen Prozess, anfangs nur kleinräumig und wenig intensiv. Heute gefährdet der Mensch nicht nur den Boden, sondern letztlich sich selbst und alle anderen Lebewesen, insbesondere durch:
Bodenversiegelung
Das Klima in den Städten verschlechtert sich, da Städte sogenannte „Wärmeinseln“ bilden. Versiegelte Flächen heizen sich bei Sonneneinstrahlung stärker auf als ihre Umgebung, verbunden mit einer geringeren Luftfeuchtigkeit. Aktuell sind in Niedersachsen 5,4 % der Landesfläche versiegelt (Stand 2007), wobei die höchsten Versiegelungsgrade in den Ballungsgebieten liegen. Jedes Jahr wird allein in Niedersachsen eine Fläche mehr als doppelt so groß wie das Steinhuder Meer neu für Siedlungen und Verkehrsflächen überbaut. Ihr Anteil an der Landesfläche beträgt bereits mehr als 13 % bei steigender Tendenz. Diese Flächeninanspruchnahme betrifft oftmals wertvolle, landwirtschaftlich genutzte Böden, deren Anteil stark zurückgeht.
http://www.lbeg.niedersachsen.de/master/
http://www.braunschweig.de/umwelt_naturschutz/
http://memas01.lbeg.de/lucidamap/
Bodenerosion
Zwar sind mehr als 50 % der Flächen in Deutschland nur in geringem bis sehr geringem Maß durch Erosion gefährdet, doch das wird sich in Folge des Klimawandels wohl bald ändern. Europaweit, insbesondere in den südeuropäischen Ländern, spielt Bodenerosion schon heute eine weitaus größere Rolle.
http://www.umweltbundesamt.de/
http://www.bgr.bund.de/
Klimawandel
Er findet statt, schon jetzt. Die globale Mitteltemperatur wird bis zum Jahr 2100 um bis zu 3,5°C steigen. Der Temperaturanstieg und die damit verbundene Änderung der Niederschlagsmengen werden Auswirkungen auf die Bodenbildung und die Funktionen des Bodens haben. Der Trend weist für unsere Region eine Zunahme von Sommertrockenheit und winterlichen Starkregenereignissen aus, die bei unveränderter Nutzung der Böden zu einer steigenden Erosions- und Hochwassergefährdung führen. Der mit dem Temperaturanstieg ebenfalls verbundene globale Meeresspiegelanstieg wird eine drastische Verringerung an nutzbarer Bodenfläche weltweit mit sich bringen. http://www.umweltbundesamt.de/
Desertifikation
Die Lebensgrundlage von über 1 Milliarde Menschen in mehr als 110 Ländern ist durch anhaltenden Verlust an fruchtbarem Boden gefährdet. Desertifikation führt zu Hungersnöten, Armut sowie sozialen, wirtschaftlichen und politischen Spannungen, die ihrerseits wieder Konflikte, noch mehr Armut und weitere Bodenverschlechterung zur Folge haben können. http://www.desertifikation.de/desertifikation.html http://www.gtz.de/
Künstliche Schadstoffe
Künstliche Arzneistoffe
Gentechnik
http://wua-wien.at/home/umwelt-und-gesundheit/gentechnik-und-landwirtschaft/
http://www.genfoodproject.net/
http://www.ag.ch/umwelt/de/
http://www.biosicherheit.de/flash/?movie=maisfeld&lang=de
Animation: Beispiel Mais
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